Ich war ca. 6 oder 7 Jahre alt,
ging gerade mit einer schwere Lederschultasche am Rücken von der
Schule nach Hause, ich hatte ca. einen Kilometer zu gehen, es
regnete in Strömen und ich wurde ganz nass,
plötzlich, kurz vor unserem Haus, saß vor mir am Gehweg etwas Kleines,
Schmutziges und miaute ganz jämmerlich. Es war, soweit ich
sehen konnte,ein Babytigerkatzerl.
Ich
hob es vorsichtig auf und nahm es mit nach Hause.
Ich
erzählte meiner Mutter wo ich es gefunden habe und ob ich es
behalten könnte. Ich wünschte mir schon lange ein Kätzchen, damit
ich nicht so allein zu Hause bin.
Meine Mutter war
Krankenschwester im Mödlinger Spital und hatte oft drei Tage
hintereinander Dienst. Meine Mutter wusch und trocknete es ab, es war sehr
erschöpft und schlief im Wohnzimmer auf einer Decke sofort ein.
Nachmittag als es munter wurde, sah man was für ein hübsches
Kätzchen das war – schwarzgrau getigert. Ich war glücklich, sehr
glücklich……
14 Tage später fuhren wir sonntags meine
Tante in Wien besuchen.
Als wir abends nach Hause kamen und die Tür aufsperrten kam mir eine
ROTE Tigerkatze entgegen, ich war ganz starr vor Schreck.
Tante Hilde die in der Nachbarwohnung wohnte erklärte mir, dass sie
die Katze mit in den Garten genommen hat und sie in der Sonne
geschlafen hat. Danach war sie plötzlich ganz rot.Ich war ein kleines Kind und glaubte
das……………..
In Wirklichkeit gehörte das gefundene Kätzchen einer Nachbarin und
Tante Hilde musste sie ihr zurückgeben – sie ließ sich nicht
erweichen. Meine Tante wusste, wenn ich nach Hause komme, würde ich
sehr weinen vor Enttäuschung.
So ist Tante Hilde den ganzen Tag herumgelaufen und hat nachgefragt,
wer eine kleine Katze hätte (die in der Größe passen würde). Fand
sie auch, nur leider passte die Farbe nicht. Es war ein Tigerkater
und der war ROT.
So kam es zu dieser Geschichte.Peter wie ich in getauft habe, war nun
mein ständiger Begleiter und wartete schon sehnsüchtig wenn ich aus
der Schule kam. Er ließ sich alles gefallen. Ich zog ihm
Puppenkleider an und fuhr mit
ihm
im Puppenwagen spazieren – es gefiel
ihm. Man konnte ihm auch, wie einem Hund, apportieren lassen. Er
brachte alles zurück und legte es vor unsere Füße.
Wie er ausgewachsen war, wurde er ein
leidenschaftlicher Jäger und legte leider meinem Vater immer tote
Vögel vor die Füße. Der dadurch sehr verärgert war.
Er hatte später auch ganz ausgefranste Ohren von seinen
Revierkämpfen.
Wie ich 14 Jahre alt war, sind wir nach Wien gezogen. Meine Eltern
erklärten mir, dass wir ihn nicht mitnehmen können, da er sehr
unglücklich sein würde, da er ja ein Freigänger war und in der
Gegend herumstreunte.
Schweren Herzens ließen wir ihn bei meiner Oma nebenan. Ich sah ihn
dann nur mehr am Wochenende wenn ich bei Oma zu Besuch war.
Peterle wurde 16 oder 17 Jahre alt und im
Garten bei der Oma begraben.
Ich habe seither viele Katzen in meinem Leben gehabt
und habe noch immer welche mit meinem Mann – derzeit sind es drei
siehe Bildershow.
Aber ich denke oft
an meine Kindheit und meine erste Katze
–
Peterle. zurück»»»